Arbeitswandel im Transportwesen während und nach der Pandemie
Mund-Nasen-Schutz tragen, neue Hygienestandards, Abstand halten und Kontakte reduzieren: Die Corona-Pandemie hat unser alltägliches Leben stark verändert, auch in der Geschäftswelt. Um die Infektionskurve so flach wie möglich zu halten, arbeiten immer mehr Menschen im Homeoffice. Auch in der Logistik vollzieht sich dieser Trend und es wird nach immer neuen Möglichkeiten gesucht, das Arbeiten von zu Hause aus reibungslos und effizient zu gestalten. Auf flicono.com lesen Sie, wie sich dieser Wandel im Transportwesen vollzieht.
Abstand, Ausfälle und Homeoffice: Die Logistik in der Krise?
Gerade unsere derzeitige komplizierte Pandemie-Situation hat eines verdeutlicht: Logistische Dienstleistungen sind enorm wichtig für Wirtschaft und Gesellschaft, in der Krise umso mehr. Brechen Lieferketten zusammen, hat dies gravierende Folgen für systemrelevante Strukturen, gerade in der Medizin, doch auch bei der Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs, etwa Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Ähnlichem. Folglich ist es notwendig, dass nicht nur die Produktion aller notwendigen Güter weiter reibungslos vonstattengeht und die Materialflüsse zwischen Unternehmen funktionieren, sondern dass auch der Einzelhandel wie Supermärkte, Apotheken und andere Geschäfte beliefert wird.
Nichtsdestotrotz stellt die Pandemie die Logistik auf eine harte Probe. Schließlich muss jetzt nicht nur die Bewältigung des Tagesgeschäfts gewährleistet sein, sondern dies muss ebenfalls mit den vorgeschriebenen (und sich des Öfteren ändernden) Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus vereinbart werden. Dies ist jedoch nur durch einen massiven Eingriff in die „normalen“ Betriebsstrukturen zu realisieren. Neben der Einführung neuer Hygienestandards und Präventionsmethoden wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wurden die Beschränkung von Kontakten und das Einhalten von Abstand zentrale Elemente, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Gesundheit der Mitarbeiter in (Logistik-)Unternehmen sicherzustellen.
Einige Betriebe setzen auf einfache Plexiglasabtrennungen zwischen Arbeitsplätzen, andere verteilen die Besetzung ihrer Büros um oder führen variierende Arbeitszeiten ein, so dass nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig die Arbeitsräume nutzen. Um das Infektionsrisiko weiter zu minimieren, bietet sich auch die Aufteilung der Angestellten in feste Teams an. Diese haben folglich nur untereinander Kontakt, sodass ein Krankheitsfall nicht den gesamten Firmenalltag belastet. Oftmals werden die eben genannten Maßnahmen auch in Kombination miteinander eingesetzt.
Die favorisierte Lösung zur Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen ist jedoch auch in der Logistik das Homeoffice – also die Verrichtung der Aufgaben vom heimischen Arbeitsplatz. So lassen sich Kontakte zwischen Mitarbeitern am effektivsten einschränken und ein risikofreies Arbeiten gewährleisten. Dies bedingt allerdings neue Herausforderungen für die Transportbranche – und ist darüber hinaus auch nicht durchgehend umsetzbar. Schließlich können Fahrer oder Lageristen kein Homeoffice machen. Neue Konzepte zur Aufgabenbewältigung, Prozesssteuerung sowie Kommunikation zwischen Logistikern, Lagerarbeitern, Fahrern und Geschäftspartnern sind für ein funktionales Homeoffice unerlässlich.
Homeoffice in der Logistik ist nur über zuverlässige digitale Strukturen möglich
Zwar müssen die meisten gewerblichen Angestellten in der Logistik weiterhin (überwiegend) vor Ort arbeiten. Kaufmännisches und strategisch arbeitendes Personal kann allerdings weitgehend auf heimische Arbeitsplätze ausweichen. Hierfür ist jedoch selbstverständlich eine technische und organisatorische Optimierung der Arbeitsprozesse erforderlich, denn ohne ein agiles Management und verkürzte Entscheidungswege kommt der Workflow sonst schnell zum Erliegen. Damit einher geht die Dezentralisierung der Informationen. Alle wichtigen Daten für Entscheidungen müssen in einem digitalen System bereitstehen und unabhängig vom Standort und Endgerät einsehbar sein. Die Implementierung von neuen digitalen Strukturen und der Ausbau bestehender ist daher unabdingbar, um ein reibungsloses Homeoffice in der Logistik zu ermöglichen.
Viele Logistikunternehmen setzen auf cloudbasierte Lösungen – in der Regel von externen Dienstleistern. So versetzen sie Mitarbeiter in die Lage, mit verschlüsselten Zugängen von überall auf die benötigten Daten zugreifen können. Das schließt das Homeoffice ebenso mit ein wie die „Tour unterwegs“. Die Cloud-Produkte und Logistikprogramme auf dem Markt sind vielfältig: Es gibt Software zur Mitarbeiterkoordination via GPS-Fahrzeugortung, zur Bestandskontrolle und Lagerverwaltung, zur Routenplanung oder aber Datenbanken zum Auftrags- und Dokumentenmanagement sowie für die Buchhaltung. Einige Lösungen ermöglichen es auch, bereits etablierte digitale Strukturen wie automatisierte Fördertechnik, Warenscanner, elektronische Ladelisten und Ähnliches in das System zu integrieren. Um Kontakte auch im „Hands on“-Geschäft weiter einzuschränken, bietet diverse Software auch die Möglichkeit, Liefernachweise elektronisch zu erbringen sowie Frachtverträge und -briefe auf dieselbe Weise mit den Kunden abzuwickeln. Für die einzelnen Aufgaben gibt es jeweils spezielle Anbieter. Einfacher ist es jedoch, auf eine umfassende Cloud-Lösung wie Flicono zu setzen. Hier können unterschiedliche Module einzeln gebucht werden, sodass sich ein Logistikunternehmen seinen individuellen Tool-Baukasten selbst zusammenstellt. In puncto digitaler Infrastruktur kommt dabei alles aus einer Hand. Ein einheitlicher Ansprechpartner garantiert auch, dass die Module jederzeit kompatibel sind und wichtige Aktualisierungen direkt auf allen Systemen durchgeführt werden.
Wie sich die Pandemie und damit auch Veränderungen in der Betriebsstruktur der Logistik zukünftig entwickeln werden, lässt sich nicht genau voraussagen. Es ist naheliegend, eine weiter voranschreitende Digitalisierung auch im Transportwesen zu erwarten. Jedoch bleibt abzuwarten, inwieweit sich dies auf die Arbeit im Homeoffice oder mobileres und flexibleres Arbeiten generell auswirkt. Doch aus anderen Branchen kommen bereits Signale, dass sich Arbeitnehmer verstärkt Homeoffice wünschen, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Langes Pendeln vom Wohnort zur Arbeitsstätte würde dann regelmäßig entfallen. Das spart nicht nur Zeit. Auch die Logistikbranche wird sich in Zeiten des Fachkräftemangels weiter anpassen müssen. Indem Speditionen und Kuriere die digitale Transformation nutzen, um ihr Tagesgeschäft an moderne Erfordernisse anzupassen, lassen sich große Potenziale in puncto Mitarbeiterbindung, Umweltentlastung und Neukundenakquise generieren.
Auf flicono.com bleiben Sie immer auf dem Laufenden bezüglich aktueller Veränderungen in der Logistik- und Transportbranche. Wir informieren Sie zeitnah über eine Vielzahl wichtiger und interessanter Themen, die Ihren Arbeitsalltag, Ihr Geschäftsumfeld, technische Innovationen und viele weitere Aspekte im Speditions- und Kurierbetrieb betreffen.